Der knöcherne Teil unseres Bewegungsapparats ist ein dreidimensionales Konstrukt aus Knochen, die alle zusammen unser Skelett bilden. Es hält uns zusammen, verbindet unseren ganzen Körper, hilft, damit wir „stehen“ können und schützt uns auch vor äusseren Einflüssen.
Der Aufbau und wie alles funktioniert
Die Knochen
Der erwachsene Mensch hat durchschnittlich 206 Knochen, die unser Skelett formen.
Wir unterscheiden zwischen dem Achsenskelett und dem Gliedmassenskelett.
Zum Achsenskelett (auch Rumpf- oder Stammskelett genannt) gehören der Schädel, die Wirbelsäule und der Brustkorb. Seine Hauptfunktion ist die Stütze und der Schutz der inneren Organe.
Zum Gliedmassenskelett gehören die obere und die untere Extremität. Diese hat als Hauptfunktion die Fortbewegung und die Stütze.
Wir unterscheiden zwischen langen Knochen, kurzen Knochen, flachen Knochen und anderen Knochen wie etwa die unregelmässigen Knochen.

Die Gelenke
Gelenke verbinden jeweils zwei oder mehrere Knochen miteinander. Das heisst, alle Knochen in deinem Körper sind mit mindestens einem weiteren Knochen verbunden und machen so zusammen ein Gelenk.
(Ausnahme: Der Hyoideum Knochen (das Zungenbein) im oberen Bereich des Halses. Der ist nur mit Muskeln und Faszien verknüpft.)
Diese Verbindungen erlauben uns einen bestimmten Bewegungsradius. Damit die Gelenke zusammen bleiben, sind Bänder und Kapseln da.
Die Bänder
Bänder verbinden die jeweiligen Knochen miteinander und stabilisieren diese. Sie verhindern aphysiologische Bewegungen und Dislokationen.
Muskeln mit Sehnen
In der Anatomie unterscheiden wir zwischen der Skelettmuskulatur, der Herzmuskulatur und der glatten Muskulatur.
Der Mensch hat über 650 Skelettmuskeln. Die meisten davon sind willkürliche Muskeln, das heisst Muskeln, die wir bewusst steuern und bewegen können. Alle Skelettmuskeln verbinden mindestens zwei Knochen miteinander. Man definiert jeweils einen Anfangspunkt (Ursprung) und eine Ansatzstelle.
Skelettale Muskeln
Das sind Muskeln, die normalerweise im Ruhezustand sind, wenn wir nichts machen. Sobald ein Muskel gebraucht wird, wird er aktiviert.
Glatte Muskeln
Das sind Muskeln, die in unseren Organen vorkommen, zum Beispiel im Magen, Darm und den Arterien. Diese Muskeln sind unwillkürlich. Das heisst, wir können sie nicht bewusst steuern. Sie werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert.
Der Herzmuskel
Der Herzmuskel ist eine Muskelgruppe für sich. Unser Herz macht gefühlt nie eine Pause, denn es schlägt 24 Stunden am Tag. Jedoch ist der Herzmuskel so aufgebaut, dass zwischen jedem Schlag gewissermassen eine Pause liegt. Das Herz ruht sich also nach jedem Mal „Blut reinholen – dann raus pumpen“ etwas aus. So braucht es keine grosse Pause, wie das die anderen Muskelgruppen machen.
Die Funktion der Muskeln
Muskeln setzen sich durch eine grosse Anzahl an Fasern zusammen, die sich zu einem Bündel zusammen führen, um dann gemeinsam einen Muskelkörper zu bilden. Jeder Muskelkörper ist von einer Hülle umgeben – einer Faszie. Die Bündel wiederum sind auch von Faszien überzogen und schlussendlich hat jeder Muskel noch eine eigene Hülle.
Die Muskelfasern bestehen aus einer grossen Anzahl kleiner Myofibrillen (Muskelfibrillen). Die kleinste Einheit einer solcher Myofibrille nennt man „Sarkomer“. Dies ist die wichtigste Struktur in der Muskelkontraktion.
Wenn du einen Muskel bewegen willst, werden im Gehirn die dafür notwendigen Informationen verschlüsselt freigeschaltet und zu diesem bestimmten Muskel gesendet. Die Information stimuliert die Freisetzung von Energie in den Muskelfasern, diese ziehen sich, vereinfacht gesagt, zusammen. Wenn jede einzelne Muskelfaser eines Muskels sich zusammen zieht, so wird die Länge des Muskels kürzer und die Gelenke, die der Muskel umgibt, werden bewegt. Die Form des Gelenks gibt die Bewegungsart und die Bewegungsamplitude vor.

Ein typisches Merkmal der Skelettmuskeln ist die paarige Arbeitsweise: um ein Gelenk in Bewegung bringen zu können, muss ein Muskel kontrahieren (zusammen ziehen), und zeitgleich muss ein anderer entspannen (relaxieren). Ein Muskel (oder eine ganze Muskelgruppe) kann einen Knochen zwar durch die Kontraktion zu sich ziehen, jedoch braucht es einen Gegenspieler, der die Bewegung zulässt und später wieder hilft rückgängig zu machen. Man spricht in diesem Fall von Antagonisten.
Agonisten und Antagonisten
Agonisten: Eine Gruppe von Muskeln, die ein bestimmtes Gelenk gemeinsam in die gleiche Richtung ziehen
Antagonisten: Eine Gruppe von Muskeln, oder ein Muskel, der das Gegenstück zu einer Bewegung ist. Ein Beispiel: Der Bizeps ist der Antagonist vom Trizeps. Wenn der Bizeps sich anspannt, so muss der Trizeps loslassen. Wenn der Arm wieder gestreckt werden soll, muss der Trizeps sich anspannen und der Bizeps muss entspannen.
Wichtiges Gleichgewicht
Es sollte immer alles im Gleichgewicht sein. Ansonsten musst du einen Muskel anspannen, um einen anderen zu kompensieren. Wenn du dies für kurze Zeit machst, ist das kein Problem, dein Körper kann ja super gut kompensieren und die Stellung halten, um zu überbrücken. Wenn du dies aber über Tage und Wochen machst, so führt dies früher oder später zu chronischen Ungleichheiten, Schmerzen und Verspannungen.
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