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Schattenarbeit Teil 1: Eine Einführung

Wir alle tragen verborgene Anteile in uns – Seiten, die wir lieber verstecken, weil sie nicht ins gesellschaftliche Bild passen. Doch genau diese Schattenseiten beeinflussen unser Verhalten oft unbewusst. In diesem Beitrag erfährst du, warum es sich lohnt, diese Seiten zu erkunden und wie du durch bewusste Schattenarbeit authentischer leben kannst.

Wer bin ich?

Wir alle übernehmen unterschiedliche Rollen im Leben: Fürsorgliche Mutter, unterstützende Partnerin, engagierte Arbeitskraft. Je nach Situation schlüpfen wir in diese Rollen, um den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden. Doch was passiert mit den Seiten von uns, die wir lieber verstecken? Diese verborgenen Aspekte werden als unsere Schattenseiten bezeichnet.

Zouts! Schattenseiten Teil 1 - Einführung
Photo de Joanne Adela

Wenn Rollen wegfallen

Unsere Rollen geben Struktur und Sicherheit. Wir brauchen sie, um in der Gesellschaft funktionieren zu können. Zu jedem Zeitpunkt wissen wir, was zu tun ist und was von uns erwartet wird. Doch was geschieht, wenn eine zentrale Rolle plötzlich entfällt? Etwa, wenn die Kinder ausziehen oder der CEO-Posten mit dem Rentenalter endet? Wer sind wir dann, wenn wir uns nicht mehr über diese Rollen definieren können?

Animus und Anima – Innere Energien

Der Psychologe Carl Gustav Jung beschreibt in seiner Theorie, dass jede Person sowohl eine weibliche als auch eine männliche Energie in sich trägt. Diese nennt er Anima (weiblich) und Animus (männlich). Beide Energien zu akzeptieren und auszuleben, ist entscheidend, um sich selbst vollständig zu fühlen. Andernfalls suchen wir diese Aspekte unbewusst in anderen Menschen.

Zouts! Schattenseiten Teil 1 - Animus und Anima
Photo de Pixabay

Projektionen und unterdrückte Seiten

Was wir an anderen Menschen kritisieren, sagt oft mehr über uns selbst aus. Die Psychologie nennt dies die Projektion. Wir übertragen unbewusst Eigenschaften, die wir an uns selbst nicht akzeptieren, auf andere. Beispiel: Wer als Kind gelernt hat, „lieb und brav“ zu sein, könnte sich später von Frauen provoziert fühlen, die „männliche“ Berufe oder Hobbys ausüben. Vielleicht wäre das brave Mädchen selbst gern auf eine Moto-Cross-Schule gegangen oder hätte Autorennen gefahren – doch solche Wünsche wurden aus Angst vor Ablehnung unterdrückt.

Die Folgen unterdrückter Rollen

Wenn wir Aspekte unserer Persönlichkeit dauerhaft verbergen, entwickeln sie eine eigene Dynamik. Unterdrückte Seiten tauchen in Form von Eifersucht, Missgunst oder Konflikten auf. Wir kritisieren dann an anderen, was wir uns selbst nicht erlauben. Das geschieht oft unbewusst und führt zu innerem Unmut oder sogar zu wiederkehrenden Konflikten in Beziehungen.

Zouts! Schattenseiten Teil 1 - unterdrückte Rollen
Photo de Francesco Ungaro

Der Schatten nach Jung

Laut Carl Gustav Jung trägt jeder Mensch einen Schatten in sich – jene verborgenen und oft verdrängten Persönlichkeitsanteile. Je bewusster wir mit diesen Seiten umgehen, desto leichter lassen sie sich integrieren. Wer seine Schattenseiten jedoch ignoriert, wird von ihnen unbewusst gesteuert. Im Sinne von: „Was du verdrängst, wird dich beherrschen.“

Zitat von Nikola Tesla:

„Wenn du erkennst, dass jede Meinung eine durch persönliche Erfahrungen geprägte Sichtweise ist, wirst du verstehen, dass jedes Urteil ein Geständnis ist.“

Masken ablegen – Authentischer werden

Das lateinische Wort „persona“ bedeutet „Maske“. Unsere Persönlichkeit ist wie eine Maske, die bestimmte Seiten zeigt und andere verbirgt. Doch je mehr wir uns hinter Masken verstecken, desto stärker vernachlässigen wir wichtige Teile unseres Selbst. Diese werden dann zu unkontrollierbaren Kräften, die unerwartet ausbrechen.

Niemand wird ängstlich, brav oder gehorsam geboren. Niemand kommt als überheblich oder grob zur Welt. Wir lernen diese Verhaltensmuster, um uns anzupassen und Konflikte zu vermeiden. Doch welche Masken tragen wir aus Gewohnheit – und welche aus Angst vor Ablehnung?

Zouts! Schattenseiten Teil 1 - Masken ablegen
Photo de Mike Bird

Ziel der Schattenarbeit

Die Arbeit mit den eigenen Schattenseiten bedeutet nicht, alle Masken abzulegen, sondern bewusst mit ihnen umzugehen. Manchmal brauchen wir Rollen, um in bestimmten Situationen zu bestehen. Doch je weniger Masken wir unbewusst tragen, desto freier und authentischer werden wir als Menschen.

Im zweiten Teil lernst du verschiedene Übungen, um mit deinen Schattenseiten ins Gespräch zu kommen.

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